Kollektive Gestaltung

UNTERSUCHUNG DES KOLLEKTIVEN GESTALTUNGSPROZESSES

In meiner Masterarbeit "Untersuchung des kollektiven Gestaltungsprozesses" beschäftigte ich mich mit der Frage, inwieweit die Arbeit eines Designers auf eine große Anzahl an Menschen übertragen werden kann und welche Möglichkeiten und Chancen sich daraus ergeben.


Grundlage sind die Veränderungen, die durch die neuen Kommunikationsmedien – insbesondere das Internet – hervorgerufen werden und eine völlig neue Art der Interaktion zwischen zahlreichen Personen ermöglichen, die von reinen Konsumenten immer mehr zu Produzenten von Inhalten werden.


Um mit der selbst erzeugten Komplexität zurechtzukommen besteht die Notwendigkeit, Werkzeuge und Lösungen zu entwickeln, die die relevanten Beiträge aus der Masse an Informationen herausfiltern können und es ermöglichen, die kollektive Intelligenz der Menschen sinnvoll einzusetzen.

Vorgehen


Im Laufe der Arbeit wurden verschiedene kollektive Strukturen und bereits funktionierende Beispiele für kollektive Zusammenarbeit analysiert, um die Rahmenbedingungen und Motivationsfaktoren für die Teilnahme an gemeinschaftlichen Projekten abzuleiten und sie auf den Bereich Gestaltung anzuwenden.


Auf dieser Basis wurde im Rahmen eines praktischen Experimentes das Vorgehen von 50 Teilnehmern bei der Bearbeitung eines kreativen Projektes auf einer Versuchsplattform beobachtet, um die Unterschiede im Prozess und in der erreichbaren Ausarbeitungstiefe im Vergleich zu den herkömmlichen Methoden eines Gestalters zu ermitteln.


Durch die Zusammenführung der Grundlagen aus Theorie und Praxis wurde auf Basis der Erkenntnisse eine konzeptionelle Optimierung der Plattform erarbeitet, die speziell auf kollektive Gestaltung ausgelegt ist.

Vorgehen Masterthesis

Ergebnis


Die konzeptionell ausgearbeitete Lösung spezialisiert sich darauf die Masse an Beiträgen zu bewältigen, die Selektion der Ideen zu optimieren und die Zusammenarbeit zu fördern, mit dem Ziel einen Weg für zukünftige Entwicklungen aufzuzeigen.

Ergebnis Untersuchung

Der Ansatz sieht seine Community-Plattform vor, die durch einen Schieberegler in der Mitte in einen persönlichen und einen gemeinsamen Bereich getrennt ist.

 

Die Beiträge sammeln sich in einem öffentlichen Bereich zu einer dynamischen Ideenwolke, in die hinein- und hinausgezoomt werden kann um den Überblick zu behalten. Filtersysteme nach Kategorien oder Stichworten helfen mit der Masse

zurechtzukommen. Der spielerische Aufbau der Seite soll die intrinsische Motivation der Teilnehmer fördern.

Öffentlicher Bereich - Überblick über alle Projekte

Öffentlicher Bereich - Überblick über alle Projekte

Ausgewähltes Projekt mit Ideenwolke und Laufzeit

Ausgewähltes Projekt mit Ideenwolke und Laufzeit

Geöffnete Idee (Kachel lässt sich für mehr Details vergrößern)

Geöffnete Idee (Kachel lässt sich für mehr Details vergrößern)

Ein ausgewählter Bereich der Ideenwolke hineingezoomt mit den Ideen der Teilnehmer

Ein ausgewählter Bereich der Ideenwolke hineingezoomt mit den Ideen der Teilnehmer

Ein ausgewählter Bereich der Ideenwolke hineingezoomt mit den Ideen der Teilnehmer

Vergrößerte Detailkachel

Im persönlichen Bereich in Form einer Pinnwand mit Gestaltungswerkzeugen kann jeder Teilnehmer kreativ werden und sich selbst präsentieren, um sich trotz Zugehörigkeit zum Kollektiv als Individuum auszuzeichnen.

Verschieben des Sliders zwischen öffentlichen und privaten Bereich und Anlegen einer neuen Idee

Verschieben des Sliders zwischen öffentlichen und privaten Bereich und Anlegen einer neuen Idee

Persönlicher Bereich - interaktive Pinnwand zum Erstellen der Ideen

Persönlicher Bereich - interaktive Pinnwand zum Erstellen der Ideen

Jeder hat auf der Plattform die Möglichkeit ein Projekt auszuschreiben und die Belohnung selbst zu wählen (bspw. auch exklusive Erlebnisse). Auch non-Profit Projekte haben hier eine Chance Beachtung zu finden, da bereits zahlreiche potentielle Teilnehmer durch Belohnungen anderer Projekte angezogen wurden.



(2010, Abschlussarbeit Master an der HS Pforzheim)

unterstützt durch das Fraunhofer IAO Stuttgart